8 Songs Shiraz

8 Songs Shiraz

Wenn der Vorzeigerwinzer Peter Lehmann einen Vorzeigewein – den 8 Songs Shiraz macht, dann muss
Flaschendreh das kosten.

Der 8 Songs Shiraz ist ein bisschen wie die Mozartkugel oder die Sachertorte. Jeder Tourist muss das kosten und im besten Fall mit nach Hause bringen. Und jeder Beschenkte muss sich freuen – egal ob das Mitbringsel gefällt oder nicht. Nun haben aber freilich auch die Mozartkugel und die Sachertorte ihre Daseinsberechtigung. Und so auch der 8 Songs Shiraz. Ein Wein der natürlich auch vom Mythos seines Machers lebt. Peter Lehmann ist ja – um im Bild zu bleiben – ein bisschen der Crocodile Dundee der australischen Weinszene. Nein, er ist keine Prügelknabe. Er ist nur mindestens so bekannt.

Die Geschichte des Peter Lehmann ist direkt an den Aufstieg des berühmten Barossa Valley gekoppelt. 1970 begann Lehmann der Region unter die Arme zu greifen. Stichwort Region: das Gebiet ist ja zweigeteilt; in das Barossa Valley und das Eden Valley. Etwas östlich von Adelaide gelegen ist Barossa so etwas wie das Hauptquartier des australischen Weins. Und Peter Lehmann ist dort das Aushängeschild. Allerdings ist er ein sehr großes, fast imperialistisches Aushängeschild. Schließlich hat er gegenwärtig 160 Winzer unter Vertrag und die liefern Trauben aus mehr als 900 Weingärten.
Aus dieser Vielfalt schöpft Lehmann auch die unglaubliche Sortimentsbreite. Ob man dies nun gut findet oder nicht sei dahin gestellt. Aber ohne Lehmann wäre diese Region wohl nie zu dem geworden was sie ist: ein Fixpunkt auf einem Australien-Tripp. Vorausgesetzt man interessiert sich für Wein.

Barossa Valley

Barossa Valley

Shiraz und Grenache dominieren das Anbaugebiet. Teilweise stehen hier richtig alte Reben. Bis zu 80 Jahre. Das ist echt viel für Down Under. Dort dominiert ja eher der Massengedanke. Also eigentlich ein schlechter Boden für altehrwürdige Reben.
Der 8 Songs ist ein Produkt aus eher alten Anlagen. Und er soll die sanfte Seite des Barossa
zeigen. Und das kann man dem Hrn.Lehmann schon attestieren. Das hat er erreicht.

Der 8 Songs hat ein wirklich intensives Bouquet. Sehr, sehr reife, dunkle Früchten, Bitterschokolade & Röstaromen prägen die Eindrücke in der Nase. Diese Menge am Eindrücken setzt sich am Gaumen durchaus fort. Die obligaten dunklen Beeren – die Zwetschke sucht man hier vergebenes, wie wir finden – dominieren das erste Empfinden. Sehr reife, abgerundete Tannine geben dem 8 Songs die nötige Struktur. Obgleich es mehr davon sein dürfte und der Freund europäischer Weine sich sicherlich etwas Säure und mehr Biss wünscht.  Trotz allem kann man den 8 Songs zu Recht als einen Feiertagswein bezeichnen. Schlecht ist ganz sicher ganz anders. Mögen muss man das ganze trotzdem nicht.

Per Klick nach Australien? http://peterlehmannwines.com/

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