Hanwood Estate Shiraz von McWilliams

Hanwood Estate Shiraz von McWilliams

Der Hanwood Estate Shiraz von McWilliams soll also ein kleiner Shiraz sein. OK. Dann testen wir ihn eben. Bevor wir das tun, gibt´s aber ein klein wenig Information zum Weingut selbst.

Mal sehen wo ein Wein wie der Hanwood Estate Shiraz von McWilliams so herkommt. Was gibt es also wissenwertes über das Weingut, das einen solchen Shiraz produziert zu sagen? Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts werden unter dem Namen McWilliams Weine gemacht. Für die eher junge Weinbaugeschichte die Australien hat also ein echter Traditionsbetrieb. Zum abgegriffenen Vokabel „Tradtionsbetrieb“ passt ja auch die gesamte Optik und Präsentation des Weinguts – und auch seine Größe. Wir reden hier von einem echtem Großunternehmen. Die Hektarfläche wird nirgends angeben. Sehrwohl steht die Winery zu ihren „state-of-the-art technologies in winemaking“ … was auch immer das bedeuten mag. Insgesamt gibt die Website nur bedingt tiefgründige Informationen Preis. Dafür kommt man von überall aus in den Webshop. Is ja auch was.
Und man erfährt, dass der erste Winemaker, Samuel McWilliams in New South Wales beschlossen hat, Wein zu machen. Damals, 1877. Der australische Weinpionier Maurice O´Shea wirkte ebenfalls bei McWilliams.
Gegenwärtige sind die Herren McWilliam, Ryan und Brayne für die Weine zuständig. Die Gärten aus denen das Traubenmaterial stammt liegen rund um´s Hunter Valley, Yarra Valley und Coonawarra (besonders bekannt durch die Terra-Rosa Böden und den dort gedeihenden Cabernet Sauvignon). Die Gegend bietet die Basisbedingungen für typische Australien-Ware: regelmäßiger Niederschlag, fruchtbare Böden, warme Temperaturen.
Und ganz nebenbei ist das McWilliams Weingut das meistausgezeichnete Weingut Australiens. Auch der Hanwood Estate Shiraz von McWilliams hat schon Preise gewonnen.

Nun aber zum Wein selbst. McWilliams Hanwood Estate Shiraz 2008.

Hanwood Estate Shiraz von McWilliams

Hanwood Estate Shiraz von McWilliams

Was soll man sagen? Wenn man ihn richtig herum trinkt (um dies zu verstehen, müssen sie sich das Video zu Gemüte führen), dann gibt er das was man erwartet: kräftige Zwetschken, dazu gut Holz. Am Gaumen kann man Rhabarber entdecken, und Schokonoten. Im Abgang findet sich auch noch der typische Shiraz-Pfeffer.
Klingt ja alles super. Aber was ihm leider fehlt, dem McWilliams Hanwood Estate Shiraz, ist ganz einfach die Struktur. Soetwas wie einen Dirigenten, der alles in richtiger Dosis und Intensität wirken lässt. Irgendwie will der Wein alle seine Fähigkeiten auf einmal zeigen. Im Video kommen diese Anmerkungen etwas zu kurz. Da wundern wir uns eher, dass der Wein Kopf-über doch fast schlank wirkt. Ein Adjektiv, dass uns im Vollbesitz unserer sensorischen Kräfte nie eingefallen wäre.

Angemerkt muss werden, dass der McWilliams Hanwood Estate Shiraz beim – an den Dreh angeschlossenen Abendessen – zum Braten keine ganz schlechte Figur gemacht hat. Im Kampf mit Gewürzen und Bratnoten war er ein ebenbürtiger Gegner.
Als Stand-Alone Wein muss man wohl diese Üppigkeit mögen. 

Originalinfos zum Wein: http://www.mcwilliamswine.com/our-wine/shiraz.html

 

4 Responses to Hanwood Estate Shiraz von McWilliam´s

  1. EC sagt:

    Ich weiß schon, warum ich hier keine australischen Weine trinke, im wesentlichen bekommt man hier nur die holzlastigen und überfetten Stöffchen, wie ihr sie in origineller Weise präsentiert habt. Aber man tut den Australiern damit doch in gewisser Weise Unrecht. Es gibt da nämlich auch ganz andere, sehr elegante Sachen zu trinken, aber ich habe den Eindruck, das die Aussies diese Fläschchen lieber selber trinken und uns Europäern (und den Amis und Chinesen?) nur die erwarteten Holzaffen liefern.
    Als ich vor ein paar Jahren zuletzt in Sydney war, habe ich nicht wenige Weinchen genossen, die ganz und gar nicht diesem australischen Klischee entsprochen haben. Wobei ich zu gut 3/4 Weißweine probiert habe. Absolutes Highlight: Seppelt Drumborg Riesling, Jahrgang 2004, soweit ich mich erinnere. Ganz eigene, sehr elegante Stilistik, markanter Geschmack nach Clementinen und Lychees, ganz was Eigenes.

    Und eine ganze Menge anderer Spaßbringer. Wenn ich mal wieder dort sein sollte, werde ich sicher wieder viele neue tolle Sachen entdecken, hier beschränke ich mich lieber auf die Tröpfchen von erreichbaren Winzern.

  2. fwonisch sagt:

    sicher richtig. auch wir haben schon spannendes aus down under getrunken; wenn auch eher wenig. da sind wir für tipps und hinweise stets offen. und ehrlich gesagt: auch wir (ösis) exportieren ja auch eher die standards und nicht die wunderwaffen (gut, es gibt auch ausnahmen).

    • EC sagt:

      zum Glück ist die österreichische Grenze nicht so weit weg von mir und ich überschreite sie auch oft genug im Jahr. Was ich hier nicht bekomme, kann ich also zur Not auch selbst importieren, zumal mir der Kontakt zum Winzer ja auch nicht gerade unwichtig ist…

  3. EC sagt:

    Jetzt habe ich immer mal wieder vorbei geschaut, aber leider gibt’s nichts Neues mehr von Euch. Habt ihr die Lust an der Seite verloren? Wäre schade drum…

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