Uwe Schiefer, Weisser Schiefer „M“ 2011
„Weisser Schiefer“ – Uwe Schiefer am orangen Parkett!
Es ist ja nicht so, dass Uwe Schiefer unspannende Weine machen würde. Ganz im Gegenteil. Aber man muss zugeben: die Spannung war sehr groß und das gesamte Setting (siehe Foto) war passend. Wir durften zum ersten Mal einen „Orange“ von Schiefer öffnen – und zwar „Weisser Schiefer M“, 2011. „Weisser Schiefer M“ ist eine Cuveé (oh Wunder) aus vermutlich allem, was es so im Repertoire gibt bei Schiefer. Da wir keine Chemiker sind, wollen das auch gar nicht über-analysieren. Wir sind ja eher die Genießer, deswegen schreiben wir meist lieber über´s trinken. Aber weil das hier Internet ist, muss vorher noch ein bissl Basisinfo her!
Uwe Schiefer, Multitalent
Aus gastronomischen Wurzeln stammend hat Uwe Schiefer sein Weingut im Südburgenland von Grund auf selbst aufgebaut. Und wer die Strukturen dort kennt und die Menschen, der versteht, dass das eher die harte Tour gewesen sein muss. Unabhängig davon: das Know-how zum Weinmachen hat Uwe Schiefer sich an verschiedenen Fronten geholt. Und davon hat er jedenfalls genug. Und da es dem Self-made-man aus dem Süden auch nicht an Selbstvertrauen mangelt, hat er irgendwann beschlossen „sein eigenes Ding“ zu machen. Und dieses Ding steht jetzt in Welgersdorf und sieht so aus wie links unten ersichtlich.
Uwe Schiefers Weine, Multitalente
Auf diese unkreative Headline muss natürlich eine Erklärung folgen. Schiefers Weine sind ihrem Macher irgendwie ähnlich. Sie können auch wahrhaft vieles. Eines können sie alle sehr gut. Beeindrucken. Irgendwie sind alle Schieferweine toll. Sei es jetzt der „klassische“ (und die Anführungszeichen sind nötig, weil es sonst zu Mißverständnissen kommen könnte) Blaufränker – getarnt als Eisenberg DAC, oder sei es eine der Wunderwaffen Szapary oder Reihburg. Alles kann in seiner jeweiligen Weinklasse beeindrucken. Wir zwingen niemanden diese Weine zu mögen – aber sie nicht irgendwie toll finden, das geht fast gar nicht.
Uwe Schiefer, Weisser Schiefer „M“
Wir haben ihn als „Orange“ angekündigt, und die Farbe spricht auch dafür. Aber nennen wir ihn doch „natural wine“. Lange Maischestandzeit muss es gewesen sein. Und sonst vermutlich kaum irgend ein Eingriff in die Weinwerdung. Anderswo kann man nachlesen, dass die Weine 3 Jahre später erst auf den Markt kämen. Können wir vom Fleck weg glauben. Wir hatten 2011 vor der Brust. Wir waren also quasi Brust-an-Brust mit einem Wein, der sich nie versteckt. Weder sofort nach dem Öffnen, noch beim umfüllen in den Decanter und schon gar nicht nach 3 Stunden „Lüftung“ als er erstmals in Glas kam. Wie haben wir es oben genannt? Beeindruckend. Eine Vielfalt an Aromen, die ein wenig verwirrt, aber nie stört. Freilich steht man als Nicht-Profi erstmal etwas verwirrt herum – wir in unserem Fall knappe 50 Meter über dem Keutschacher See. Dieser Wein verlangt einem schon einiges an Sensorik ab. Er ändert sich nämlich im 20 Minuten Takt. Wofür wir uns verbürgen würden (es wird wohl keiner verlangen): reife Birnen, Kochbananen, die obligate Orangezeste und … tja, wir haben uns dann auf wilden Thymian geeinigt.
Marktwirtschaftliches: Kriegen tut ihr – wer auch immer jetzt möchte – diesen Wein zum Beispiel hier. Für diesen Link kriegen auch wir kein Geld. Wollen wir auch nicht. Nur damit das mal klar ist.
Zweckdienliche Hinweise finden sich auch auf der Website des Weinguts Schiefer. Allerdings erlauben wir uns anzumerken: die verwirrt auch ein klein wenig! Musikalisch ist es nicht soooo einfach ein passendes Liedchen zu finden. Wir haben uns aber für einen all-time-high Klassiker der Pop-Geschichte entschieden. Und wer Uwe Schiefer kennt, der weiß, dass das jetzt ganz und gar nicht zu ihm passt.
2 Responses to Uwe Schiefer, Weisser Schiefer „M“ 2011
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Flaschendreh | Der Weinblog
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Ständig Flaschen im Bild. Der Weinblog der sich selbst nicht so todernst nimmt wie andere. Trotzdem wird hier "fachmännisch" in Wort, Bild und Ton über Weine aus aller Welt gesprochen und geschrieben. Weinbewertungen, Weinempfehlungen, wie man das so kennt. Aber eben vielleicht doch mal etwas anders.Wer?
Clemens Maria Frühstück
Musiker und Vinosoph seit frühen Tagen. Als Mittelburgenländer quasi zum Weinfreund geboren.Frank Bernhard Wonisch
Werber und angehender Inhaber gefährlichen, önologischen Halbwissens. Als Exil-Mürztaler in Graz, eigentlich eher zufällig weinaffin.Für wen?
Für Weinmenschen, die ebenfalls der Meinung sind, dass Wein kein steifes Umfeld braucht!Worum geht´s hier meistens?
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Hört sich ja sehr interessant an und führt unweigerlich zur Verlängerung meiner Wunschliste…
Ich kenne leider Uwe Schiefer nicht und von seinem Wein habe ich ja nur eine durch diesen Bericht geförderte Ahnung, dennoch hatte ich eine musikalische Eingebung, die wohl auch nicht jedermanns Sache sein dürfte. Wie der Wein eben auch…
Miles Davis – Orange (Aura)
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=zv_GaykNfe8&list=PL15AAABA7F83289C4
(Zumindest in D nur unter Zuhilfenahme z.B. von ProxTube zu sehen bzw. zu hören…)
gute musikalische wahl. passt wohl auch gut zu diesem wein!