Tiefgründiges von den alten Lagen
Judith BECK, Blaufränkisch, Alte Lagen 2011
Da bringt man zur Einladung bei Bekannten ein kleines Weinchen mit. Weil er schon offen war und wahrscheinlich gut zum Essen passt. Und dann stellt der Herr des Hauses (Weinfreund der eindimensionalen Sorte) fest:
„Heast aufregend is der net … also, er is nix besonderes … aber irgendwie is der trotzdem echt guat!“
Und eigentlich könnte man die Besprechung dieses Weines auch schon enden lassen. So extrem treffend sind diese Worte. Ein echt extra-geradlinigier Blaufränker. Gereift wäre das falsche Wort, aber bereits gediegen, sagen wir mal so. „Nix besonderes“ würde ich vielleicht nicht meinen, aber ein unaufgeregter Vertreter seiner Zunft und somit ein typischer BECK Wein. Im Detail kriegt man beim ALTE LAGEN einen dunkelbeerigen, kräuterwürzigen Kerl der die 15 Monate in den gebrauchten Barriques gut verbrigt, aber nicht völlig verstecken kann. Der Boden (sandiger Lehm und etwas Schotter – as far as we know) könnte mitverantwortlich sein für ein bisserl Mineralik (wenn´s welche ist).
In summe ein ehrlicher, unaufgeregter Wein. Und wer Judith Beck schon mal getroffen hat, der kann den Titel des Artikel verstehen. Ein bisserl ist dieser Wein, wie die Winzer selbst.
Weitere Infos: Weingut Beck
