Gigondas, Valbelle 2006 von Saint Cosme
Gigondas – eine kleine Gemeinde in Südfrankreich. Keine 600 Einwohner, mediterranes Klima solang der Mistral nicht bläst. Man muss Gigondas nicht kennen. Wäre da nicht der Wein. Der Ehrlichkeit halber müssen wir natürlich gestehen, dass auch wir nicht im zufälligen Vorbeifahren Gigondas entdeckt haben. Was wir aber entdeckt haben sind Weine dieser Gegend. Und vor allem die Weine des Château de Saint Cosme. Das liegt mitten im Zentrum der ganzen Appellation Gigondas. Überlieferungen nach ist es das älteste Weingut der Region. Allerdings kommt aus der Tradition im Falle von Saint Cosme (seit 1490 im Familienbesitz der Barruols) recht viel Innovation. 5 Euro für´s Phrasenschwein. Gigondas ist – in unserer Wahrnehmung – sowieso gerade eine der innovativsten Regionen der Rhone. Das hat auch Robert Parker fest gestellt (ob er persönlich oder durch Dritte wissen wir nicht). Ihm zu Folge sind der junge Louis Barruol von Chateau de Saint Cosme zusammen mit Santa Duc und Bouissiere die „Creme de la Creme“ der Appellation. Ungeschönt und unfiltriert füllt er die Saint Cosme Weine ab.
Château de Saint Cosme – Ungeschönt und unfiltriert füllt Saint Cosme die Weine ab. Das liest man jedenfalls überall. Wir können es zum Teil nachvollziehen. Ob es für alle Weine gilt – das wissen wir nicht. Schließlich hat Saint Cosme ja entlang der Rhone überall Weingärten. Vom Cotes Rotie über den Chateneuf-du-Papé gibt es von Saint Cosme alles und eben auch einen ganz spezielle Gigondas. Die Weinerzeugung auf Saint Cosme scheint äußert strengen Grundsätzen zu unterliegen. Vor allem „Reduktion“ steht auf der Tagesordnung. Das sagt uns die äußerst geringe Produktion von 27 Hektoliter je Hektar. Es kann freilich auch an den durchwegs 60 Jahre alten Rebstöcke liegen. Die Weine, die aus diesen alten Pflanzen entstehen weisen – soweit wir dies beurteilen können – enorme Komplexität, Dichte und Finesse auf. Neben den (ob von Natur aus oder herbeigeführten) niederen Erträgen können natürlich auch noch andere Faktoren für die Struktur der Saint Cosme Weine mitverantworlich sein. Da wären zum einen die hohe Lage der Weinberge oder die extremen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht die in Gigondas herrschen. Was man über das Chateau Saint Cosme vielleicht auch noch sagen sollte: Wie oben bereits erwähnt gefällt es dem allseits beliebten Hrn. Parker ganz gut. Jedenfalls sagen ihm die Weine aus diesem Hause zu. Dem Flagschiff des Hauses – Hominis Fides – gab er zuletzt (2011) leider 100 Punkte. Sie wissen, was das bedeutet.
Valbelle 2006 – das schöne Tal also. Verstehen wir. Irgendwie schmeckt der auch so. Der Gigondas Valbelle. Besteht wird zu 90% aus Grenache und der Rest ist Syrah. Die Mehr-Parzellen Cuveé reift zu 30% in neuem Barrique und zu 70% in einjährigen Barriques (das ergab unsere Online-Recherche). Im Glas fällt als erstes auf: Der Wein ist unglaublich gedeckt, dicht – jedenfalls ganz dunkel. Man würde ihn stets etwas jünger schätzen als er ist. Die Nase zeigt sehr viel dunkle Kirsche und Würze!!! Man würd auch meinen, dass man da Schokonoten hätte und manche, ganz feine Nasen erschnuppern da angeblich gelbe Frucht. Tja. Fest steht: riecht unglaublich! Das tolle an diesem Wein. Die Nase findet sich am Gaumen wieder (ein Satz der wieder zeigt, wie lächerlich der Weintrinker-Sprech doch ist – im Akutfall aus anatomischer Sicht). Getragen wird das ganze von Salztönen, einem Schokohall und einer mehr als stattlichen Länge. Ein Wein der uns die Begriffe „verspielt“, „komplex“ und „präzise“ entlockt. Obwohl diese Begriffe einander ja sonst gern ausschließen. In dem Fall treffen sie irgendwie zu. Sie merken aber schon – schwer zu beschreiben. So war es auch beim Videodreh:
Bekommen tut man diesen edlen Tropfen zum Beispiel im Hause Lobenberg zum Preis von wohlfeilen € 42,50,– oder bei Wagner-Weine um festliche € 54.–. Das Weingut selbst findet sich auf seiner ganz nett gemachten Website.
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Ständig Flaschen im Bild. Der Weinblog der sich selbst nicht so todernst nimmt wie andere. Trotzdem wird hier "fachmännisch" in Wort, Bild und Ton über Weine aus aller Welt gesprochen und geschrieben. Weinbewertungen, Weinempfehlungen, wie man das so kennt. Aber eben vielleicht doch mal etwas anders.Wer?
Clemens Maria Frühstück
Musiker und Vinosoph seit frühen Tagen. Als Mittelburgenländer quasi zum Weinfreund geboren.Frank Bernhard Wonisch
Werber und angehender Inhaber gefährlichen, önologischen Halbwissens. Als Exil-Mürztaler in Graz, eigentlich eher zufällig weinaffin.Für wen?
Für Weinmenschen, die ebenfalls der Meinung sind, dass Wein kein steifes Umfeld braucht!Worum geht´s hier meistens?
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